Am Dienstag, den 27. August, wurde die Gruppe des THW Lauf, zusammen mit ihren Kameraden aus Amberg und Sulzbach-Rosenberg, nach Dippoldiswalde verlegt, ein Ort ca. 20 km südlich von Dresden.
In Dippoldiswalde waren überwiegend Aufräumarbeiten zu erledigen, da hier die Pegel der Flüsse und Bäche wieder Normalstand erreicht hatten. Unterstützt wurde diese Gruppe von 18 weiteren THW Helfern aus Lauf, die mit dem Zug ins Einsatzgebiet fuhren, um erschöpfte THW Einsatzkräfte zu ersetzen. Insgesamt waren 29 Helfer in Dippoldiswalde im Einsatz, davon 18 Helfer aus Lauf und 11 aus den Ortsverbänden Amberg und Sulzbach-Rosenberg.
Am Dienstagabend wurde das Nachtlager im Gymnasium von Dippoldiswalde aufgeschlagen und der Einsatzbefehl für den nächsten Tag von den Führungskräften vor Ort an den Einsatzleiter des OV Amberg, Christoph Hoh, übergeben.

Die Aufgabe für den Mittwoch bestand darin, in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr Ingolstadt einen Bachlauf von umgestürzten Bäumen und Ästen zu befreien. Diese Arbeiten wurden mit Motorsägen und einer 30 m langen Seilwinde des Gerätekraftwagens erledigt. Dabei machten den Helfern vor allem die hohen Temperaturen von bis zu 34 Grad und ein ganzes Heer von Stechmücken zu schaffen.

Die Einsatzgebiete waren teilweise nur auf Umwegen zu erreichen, da manche Straßenzüge der Ortschaften völlig zerstört, und somit nicht mehr befahrbar waren. Auf der Anfahrt zu den jeweiligen Einsatzorten bot sich ein Bild des Grauens: Die reißenden Flutwellen hatten eingestürzte Häuser, entwurzelte Bäume, zerstörte Autos und überall Schutt und Geröll zurückgelassen. Es war kaum zu glauben, dass Flüsse und Bäche, die sonst klein und harmlos sind, solch einen Schaden anrichten konnten.
Am nächsten Tag zog das THW Lauf Autowracks aus den Flüssen, die von der Flut mitgerissen und dabei vollkommen zerstört wurden. Diese Bergungsarbeiten erfolgten mit Hilfe der Seilwinde und dem THW Radlader. Am Nachmittag stand die Bergung einer zerstörten Stahlbrücke an, die einen Flusslauf verstopfte und somit das Abfließen des Wassers beeinträchtigte. Neben den schweren Gerätschaften kamen Bohr- und Aufbrechhammer sowie zwei Brennschneidgeräte zum Einsatz, um das verkeilte Stahlgeländer zu entfernen.

Am Freitag wurden die Helfer nach Schlottwitz beordert, um entwurzelte Bäume und angeschwemmtes Holz aus dem Fluss zu ziehen. Viele Bäume waren nur vom Wasser aus zu erreichen, was die Bergung erschwerte. Die Stämme wurden in kleinere Stücke zersägt und anschließend auf Kipper verladen und abtransportiert. Von den schweren Arbeiten, der Hitze und den Stechmücken geplagt, freute man sich am Freitag Abend darauf, dass es am Samstag nach Hause ging.
Mit der Rückkehr der Helfer am 31. August endete auch der gesamte Hochwasser-Einsatz für das THW Lauf, da keine weiteren Anforderungen gestellt wurden.

Insgesamt kamen 83 Helfer des OV Lauf im Rahmen der Jahrhundert-Flut zum Einsatz. Sie leisteten in der Summe 3.947 Stunden Hilfe für die Flutopfer. Aber nicht nur in den überfluteten Gebieten wurde hart gearbeitet, auch in der Unterkunft wurde von der Verwaltung und der Jugendgruppe hervorragende Arbeit geleistet.
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